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Reisekrankheit beim Baby - was ist das und wie vorbeugen?

Leonberg Baden-Württemberg Deutschland


 

Die Reisekrankheit zeigt sich mit unterschiedlichen Gesichtern und betrifft nicht nur erwachsene Menschen, vielmehr sind auch zahlreiche Babys und Kleinkinder davon betroffen. Laut dem Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Neumann trifft man bei Kindern unter dem zweiten Lebensjahr eher selten auf die Reisekrankheit, dennoch gibt es auch Kinder in dieser Altersgruppe, bei denen sich beim Reisen bestimmte Unpässlichkeiten zeigen.
 
Wie kommt es zur Reisekrankheit?
 
Die Reisekrankheit wird direkt im Gehirn ausgelöst, welches Signale empfängt, die widersprüchlich erscheinen. So empfängt das Gehirn beispielsweise Signale von den Augen und gleichzeitig auch vom Ohr, die unterschiedlich aussehen.
Als Beispiel eignet sich hierfür, das Ansehen eines Buches während einer Autofahrt: Hier sehen die Augen das Buch, das sich nicht bewegt, aber der Mechanismus des Gleichgewichts zeigt Bewegung an.
Symptome einer Reisekrankheit werden aber nicht immer von der Bewegung ausgelöst, vielmehr können auch Bewegungen des Kopfes, kurvige Straßen oder bestimmte Gerüche ebenso Auslöser sein.
Werden Menschen von Reiseübelkeit geplagt, beginnt diese zunächst mit einem Unwohlsein im Magen, worauf sich eine verstärkte Speichelbildung anschließt und was letztendlich das Erbrechen zur Folge hat.
 
Bestimmte Forschungsergebnisse belegen, dass weitere Symptome die Reisekrankheit auslösen können: Hierzu zählen vom allgemeinen Unwohlsein angefangen über Müdigkeit und Kopfschmerzen auch Depressionen. Der Körper geht davon aus, eine Vergiftung zu haben, gegen die es sich zu schützen gilt und Erbrechen die Folge ist.
 
Damit eine Reise für alle Beteiligten ohne größere Unpässlichkeiten verläuft, ist es zunächst wichtig, sich über die Ursachen und über die Auslöser der Reisekrankheit im Klaren zu sein und demnach die Reise, umsichtig zu planen.
 
Hilfreiche Tipps für eine unbeschwerte Reise
 
Da die Reisekrankheit während des Schlafens nicht auftritt, ist es ratsam, die Reise zeitlich so zu planen, dass die Kinder während der Fahrt im Auto die Möglichkeit haben, zu schlafen. Am besten eignet sich die Zeit, in der Ihr Kind sowieso schlafen würde. Tragen Sie Ihr schlafendes Kind ins Auto, so verschläft es quasi die Autofahrt. Viele Kinder schlafen auch von alleine ein, sobald das Auto losgefahren ist.
Es ist außerdem empfehlenswert, vor einer Reise mit dem Auto, keine schwere Mahlzeit zu sich zu nehmen, verköstigen Sie Ihr Kind nur mit leichten Speisen. Wenn es dem Kind trotzdem übel wird und es bereits erbrochen hat, kann schluckweise trinken von Wasser hilfreich sein. Ist das Kind älter, sind auch Cracker gegen die Übelkeit empfehlenswert.
Sorgen Sie außerdem für ein gut gelüftetes, kühles Fahrzeug und nutzen Sie bei Bedarf Miniventilatoren. Leichte, luftige Kleidung ist ebenso angesagt.
Ablenkung der Kinder ist enorm wichtig: Allerdings sollten Bücher außen vor gelassen werden, da das Anschauen der Bücher die Symptome der Reisekrankheit eher verstärken. Besser ist es, die Kinder mit Gegenständen außerhalb des Autos abzulenken, hierfür eignet sich der Blick auf Bäume und Gebäude oder auch Lastwagen und andere Autos.
Ganz wichtig ist es, im Auto starke Gerüche zu vermeiden: Es versteht sich von selbst, das im Auto nicht geraucht werden sollte, aber auch starke "Parfümwolken" sind nicht erwünscht.
Der Kopf des Kindes sollte gut gestützt sein, das heißt, er darf sich nicht von einer zu anderen Seite bewegen.
Ein Sonnenschutz für das Fenster ist ebenso angesagt, da er nicht nur vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt, vielmehr auch den Blick nach draußen verhindert und das Kind so zwangsläufig, den Blick nach vorne richtet. 
Die meisten Kinder lieben Musik und lassen sich auch während der Autofahrt prima damit ablenken.
 
Richtiges Umgehen mit der Reisekrankheit
 
Stellen Sie sich bereits vor Beginn der Reise auf eventuelles Erbrechen ein und halten Sie ein Handtuch hierfür bereit. So ersparen Sie sich das Wechseln der Wäsche. Trotz alledem ist es wichtig, auch Ersatzkleidung für das Kind mitzunehmen sowie Feuchttücher und eine Plastiktüte einzupacken.
Für Kinder über zwei Jahren, die stark von der Reisekrankheit geplagt sind, gibt es bestimmte Medikamente, die vor einer Reise eingenommen werden können. Hierbei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die Hyoscin enthalten und laut Studien eine hohe Wirksamkeit besitzen. Des Weiteren gibt es Akupressur Bänder und Ingwerpräparate, die auch gegen die Reisekrankheit eingesetzt werden können, aber noch nicht genügend, bezüglich der Wirksamkeit, erforscht sind.
 
Viele Eltern denken darüber nach, keine Reisen mehr zu unternehmen, wenn Ihre Kinder unter der Reisekrankheit leiden. Dies ist allerdings wenig empfehlenswert, da man weiß, dass die Symptome einer Reisekrankheit weniger werden, je öfter eine Reise angetreten wird. Oft verschwindet die Reisekrankheit auch mit zunehmendem Alter der Kinder und ältere Kinder können sich auch besser artikulieren, wenn das "große Unwohlsein" im Anmarsch ist.
Reisen sind für Kinder wichtig, prägen sie doch nachhaltig das Leben der Kleinen und bleiben für immer in schöner Erinnerung – die Reisekrankheit sollte das Reisen nicht verhindern.
 
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