Ausflugsziele / Wandern mit Tragerucksack fürs Baby

Wandern mit Tragerucksack fürs Baby

Leonberg Baden-Württemberg Deutschland


Wer wandern zu seinen Hobbys zählt, wird auch nach der Geburt eines Kindes bald schon wieder die Wanderschuhe schnüren. Hat das Baby ein gewisses Alter erreicht, ist für viele Eltern der Tragerucksack die willkommene Variante, schon bald zu dritt auf Wandertour zu gehen. Das Kind kann bequem auf dem Rücken transportiert werden und dem gemeinsamen Wandern steht nichts mehr im Wege. Eigentlich eine gute Erfindung – bietet der Tragerucksack ganz nebenbei auch noch Platz für die Unterbringung von Windeln und Co. Doch wie fühlt sich das Kind auf dem Rücken des Vaters? Kann es anatomisch gut sitzen? Wie geht es andererseits dem Träger? Geht das Tragen leicht vonstatten oder wird die Last irgendwann zu schwer?

 
Kein seltenes Bild – Kinder in Tragerucksäcken
 
Tragerucksäcke sind beliebt und man sieht viele Eltern mit Kind auf dem Rücken durch die Landschaft gehen. Wer sich überlegt, selbst ein solches "Kraxelgestell" zu kaufen, orientiert sich unter anderem an den viel gesehenen Vorbildern. Dadurch entsteht auch leicht der Eindruck, dass Tragerucksäcke nicht schlecht sein können. Denn was viele Eltern nutzen, ist bekanntlich meist auch als gut einzustufen. Weit gefehlt – hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
 
Anatomische Grundlagen beachten 
 
Wer wandert, sollte bekanntlich auch eine gute Haltung einnehmen. Dies gilt nicht nur für den Träger, wohl auch für das sitzende Baby.
Zunächst ist leicht zu erkennen, dass sich ein Tragerucksack gut aufsetzen lässt und anfangs auch bequem zu tragen ist. Mit der Zeit wird das Tragegestell, samt Last, jedoch immer schwerer. Das sollte eigentlich mittels Hüftgurt, der die Last optimal verteilt, vermieden werden. Leider ist dem nicht so. Die Last wird in einem Tragerucksack sehr ungünstig verteilt, da sie sich sehr weit hinten sowie oben befindet. Ungünstigen Einfluss nimmt zusätzlich auch ein voll beladenes Gepäckfach.
Tragetücher oder Mei Tais hingegen haben den Vorteil, dass die tragenden Personen beweglicher sind, weil sich das Baby näher am eigenen Schwerpunkt befindet und so ein längeres Durchhalten des Trägers möglich ist. Ebenso wird ein ständiges Anecken bei Fahrten im Zug oder Bus vermieden.
Auch aus der Sicht des Kindes sind Tragerucksäcke nicht nur positiv zu betrachten. Die empfehlenswerte Anhock-Spreizhaltung ist beim Sitzen im Tragerucksack meistens nicht zu erkennen. Vielmehr hängen die Beinchen des Kindes nach unten und auch der Rücken kann nicht rundgemacht werden, da das Kind sehr aufrecht sitzt. Der Kopf sowie der obere Rücken des Kindes sind nicht gestützt – ein weiterer negativer Punkt aus anatomischer Sicht. Gerade auf einer längeren Wanderung ist es wichtig, dass das Kind eine gute und bequeme Haltung einnehmen kann.
 
Wanderungen während der kälteren Jahreszeiten
 
Gerade bei Winterwanderungen ist es nötig das Kind warm einzupacken, was wiederum zur Folge hat, dass sich das Kind nicht bewegen kann. Während sich der Träger konstant bewegt und somit auch warm bleibt, hat das Kind diese Möglichkeit nicht. Es bedarf keiner großen Vorstellungskraft, was das für das Kind bedeutet: Die Kälte wird zur realen Gefahr!
Beim Tragen im Tragetuch oder Mei Tai hingegen profitiert das Baby von der Wärme des Trägers und somit ist die Gefahr der Kälte, um ein Vielfaches minimiert. Hier trägt der Papa eine Tragejacke und das Kind befindet sich direkt am Körper des Trägers.
Auch im Sommer ist das direkt am Körper getragene Baby besser geschützt als im Tagerucksack auf dem Rücken. Der Träger spürt, wenn das Baby schwitzt oder es ihm nicht gut geht. Die tragenden Eltern üben außerdem eine Art Thermostat-Funktion aus, denn Eltern sind in der Lage ihr Kind zu wärmen oder zu kühlen. Wird das Kind auf dem Rücken getragen, ist nicht zu erkennen, wie es dem Kind geht und ob es sich wohlfühlt. Ist das Kind tatsächlich unterkühlt oder durch zu viel Sonneneinwirkung und Hitze völlig matt, wird es sich kaum mehr rechtzeitig bemerkbar machen. 
Wer sich also für den Transport im Tragerucksack entscheidet, sollte niemals alleine mit dem Baby auf Wanderschaft gehen, sondern immer in Gesellschaft wandern. So kann wenigstens die Mutter das Kind "im Auge behalten" und eingreifen, sollte sich das Kind unwohl fühlen.
 
Echte Alternativen zum "beliebten" Tragerucksack
 
Experten empfehlen, wie bereits erwähnt, als Alternativen zum Tragerucksack spezielle Tragetücher, Mei Tais und ab dem Sitzalter, die sogenannte Fertigtragehilfe.
 
Das Tragetuch
 
Ein Tragetuch kann vom ersten Tag an bis ins Kleinkindalter benutzt werden. Bei dieser Art von Tragehilfe ist es wichtig, dass es gut gebunden wird. So passt es auch beim Tragen von dicker Kleidung und ist auch nach mehreren Stunden noch sehr bequem. Gerade für Menschen mit Rückenproblematik sehr zu empfehlen.
Mit dem Transport von Tragetüchern hat man sein Baby stets im Blick und kann auf bestehende Bedürfnisse sofort reagieren.
 
Der Mei Tai
 
Auch der Mei Tai ist für das Tragen des Kindes geeignet und empfehlenswert. Er kann bereits nach der Geburt genutzt werden und ist auch für Kleinkinder einsetzbar. Oft werden Mei Tais in kleinen Serien von Hand genäht und verfügen über eine hervorragende Qualität. Hier muss jedoch etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden, dennoch lohnt eine Anschaffung, da der Mei Tai bezüglich seiner Langlebigkeit längerfristig genutzt werden kann.
Günstigere Anschaffungen sind aber auch bei den Mei Tais möglich. Sehr empfehlenswert ist der DidyTai sowie der MySol von Girasol. Es ist sehr wichtig, dass der Mei Tai korrekt gebunden wird, denn nur dann finden Babys den richtigen Halt. 
 
Der Ergo Baby Carrier 
 
Diese Trage ist bekannt und populär, bietet sie für das Tragen von Neugeborenen einen sogenannten "Neugeborenen-Einsatz". Hier werden die Kinder in der Wiegeposition getragen, sind aber nur unzureichend gestützt. Diese Trage ist prinzipiell eher für ältere Kinder geeignet.
 
Der MilaMai
 
Der MilaMai gilt als einzige Trage, die über Riemen und Schnallen verfügt und ab der Geburt genutzt werden kann. Die Schnallen-Tragehilfe ist für jedes Alter geeignet und wächst mit, das heißt, Kinder bis 15 Kilogramm können problemlos damit getragen werden. Der MilaMai ist außerdem mit einer Kopfstütze ausgestattet, die je nach Bedarf eingestellt werden kann. Sie ist des Weiteren einrollbar und kann dann als Nackenstütze verwendet werden.
Richtiges Binden steht auch beim MilaMai an erster Stelle, denn nur so ist die Sicherheit beim Tragen gewährleistet. Der Hüftgurt des MilaMais ist fest und angenehm gepolstert, sodass er sich optimal der Hüfte oder Taille anpassen kann. Durch die fest gepolsterten Träger wird sichergestellt, dass das Gewicht richtig verteilt wird und ein punktuelles Aufliegen des Tragegewichts verhindert wird.
 
Wer sich eine Tragehilfe zulegen möchte, tut gut daran, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Angebote miteinander zu vergleichen. Auch das Alter des Babys sowie der Verwendungszweck sind wichtige Faktoren, die es zu beachten gilt, um die richtige Wahl einer Tragehilfe zu treffen.
Wandern mit Baby oder Kleinkind ist eine schöne Sache und wird von vielen Eltern auch regelmäßig praktiziert. Mit der richtigen Tragehilfe, die Sicherheit und optimale anatomische Voraussetzungen bietet, wird die Bewegung an der frischen Luft für alle ein besonderes Erlebnis.
 
 
Bildnachweis: © Mareen Friedrich - Fotolia.com

Bildergalerie


Lage

Wandern mit Tragerucksack fürs Baby
Römerstraße 203
71229 Leonberg
Deutschland


Interessante Einträge